Dem deutschen U21 Handball Team ist bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land die Sensation gelungen: Gegen ein starkes Ungarn konnte sich die deutsche Mannschaft im Finale mit 30:23 durchsetzen und sich so den Weltmeistertitel sichern. Damit gelang es einer deutschen U21 Mannschaft das erste Mal seit 2009 und 2011 sich den Weltmeistertitel zu sichern – und das bei der Heim-WM vor heimischer Kulisse! Grund genug für uns, noch einmal einen Rückblick auf das Turnier und die überragende Leistung des deutschen Teams zu erstellen. In unserem Artikel zur WM haben wir die wichtigsten Spiele und stärksten Spieler noch einmal zusammengefasst und werfen außerdem einen Blick auf die große mediale Aufmerksamkeit, die dem Turnier in Deutschland zugekommen ist.
Handball WM 2023 – Ein Rückblick
„Ich bin sprachlos. Mit welchem Einsatz, welcher Begeisterung und welchen Emotionen die Jungs aufgetreten sind, war phänomenal“, so fasst Coach Heuberger passend den Finalsieg der deutschen Mannschaft gegen Ungarn zusammen. Denn dass es schlussendlich für einen 30:23 Sieg gegen Ungarn reichte, lag vor allem am unbändigen Kampfeswillen der Mannschaft.
Geschenkt war der Sieg schließlich nicht: Ungarn spielte vor allem in der ersten Hälfte des Spiels unglaublich stark und konnte in der ersten Halbzeit sogar den Führungstreffer erzielen. Vor allem in der zweiten Halbzeit des Spiels zeigte sich aber der größere Biss der deutschen Mannschaft, die ihre Führung bis zum Sieg im weiter ausbauen konnte.
Damit folgte das Team um Martin Heuberger demselben Muster, das auch schon beim 40:30 Halbfinalsieg gegen Serbien sowie beim 31:26 Viertelfinale gegen ein überraschend starkes Dänemark zum Erfolg führte: Unglaubliche Motivation, viele Treffer und ein Weltklasse Torwart waren das Erfolgsrezept für den Titelsieg der U21 WM 2023.
Der Titelgewinn im eigenen Land unterstreicht dabei, wie erfolgreich die Nachwuchsarbeit des DHBs in den letzten Jahren gestaltet wurde. Hatte man dieses Feld lange den Vereinen der Bundesliga überlassen, so hat der Verband in den letzen Jahren mehr und mehr in die interne Talentförderung gesteckt. Eine Strategie, die sich jetzt offensichtlich ausgezahlt hat.
DHB-Präsident Andreas Michelmann äußerte sich dazu dann auch folgendermaßen: “Wir wollten die U21-WM nutzen, um zu zeigen, wie gut die Ausbildung unserer Talente ist. Die Jungs haben sich sehr ordentlich verkauft.“
Stars des Turniers
Der Titelgewinn der U21 Mannschaft war eine überragende Mannschaftsleistung des deutschen Teams. Wie bei jedem Turnier gab es jedoch auch bei der WM im eigenen Land einige Spieler, die durch ihre individuelle Leistung besonders glänzen konnten.
In den folgenden Absätzen wollen wir daher noch einmal einige Spieler vorstellen, die in diesem Jahr entscheidend für den Titelgewinn waren. Dazu gehören für uns vor allem:
- Elias Scholtes
- Justus Fischer
- David Späth
Elias Scholtes und Justus Fischer konnten im Verlauf des ganzen Turniers beweisen, wie gut die Offensivarbeit des deutschen Teams inzwischen ist: In allen acht Spielen der Weltmeisterschaft gelang es dem Team, 30 oder mehr Tore zu erzielen. Die mit Abstand meisten Tore gingen dabei auf das Konto von Scholtes und Fischer, die auch für die entscheidenden Siegtreffer im Finale verantwortlich waren. Der Mann des Turniers war allerdings ohne Zweifel der Torhüter der deutschen U21 Mannschaft, David Späth. Dieser sorgte vor allem in der ersten Hälfte des Weltmeisterschaftsfinales dafür, dass die Abspielfehler der übrigen Mannschaft von Ungarn nicht in Tore umgewandelt werden konnten. Mit seinen unzähligen Glanzparaden im Laufe des Turniers leistete Späth darüber hinaus den unserer Meinung nach wichtigsten Beitrag zum Titelgewinn der deutschen Mannschaft.
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Große mediale Aufmerksamkeit
Das Finale der U21 Handball WM untermauerte einmal mehr, wie sehr das öffentliche Interesse am Handballsport in den letzten Jahren gestiegen ist. Schließlich war die Arena in Berlin mit mehr als 8000 Zuschauern restlos ausverkauft, was auch einen neuen Zuschauerrekord für den U21 Handball in Deutschland darstellte.
Medial war die Aufmerksamkeit sogar noch größer: So stiegen die Zuschauerquoten des Senders Eurosport, der die Spiele dieses Jahr Live übertrug, während des Turniers immer weiter an. Das Halbfinale der deutschen Mannschaft gegen Serbien verfolgten mehr als 600.000 Menschen in Echtzeit vor dem Fernseher – ebenfalls ein Rekord für U21 Handball in Deutschland.
Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort, der Handball inzwischen zu einem der beliebtesten Sportarten in Deutschland gemacht hat. Dass es dem deutschen Team jetzt gelang, mit einer solchen medialen Aufmerksamkeit den Titel im eigenen Land zu gewinnen, dürfte die Popularität des Sports in Deutschland noch weiter steigern.
Nach einem langjährigen Dasein als Randsportart, bekommt Handball jetzt in Deutschland also endlich die Aufmerksamkeit, die es verdient. Wir sind uns sicher: Die in Schweden und Polen stattfindende Handball WM 2023 wird eines der größten Sportereignisse für Fans in diesem Jahr. Bleibt nur noch zu hoffen, dass unsere Herren es der U21 Mannschaft nachmachen und einen weiteren Titel nach Deutschland holen.